Wien, 23.09.2013, 22:43 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
also dieses mal muss ich schon
wieder mit einer gratulation beginnen, aber mit einer etwas ungewöhnlichen.
Meine gratulation geht dieses mal ein paar hundert kilometer nach norden,
genauer gesagt nach dänemark. Die dänen haben bei der gerade stattfindenden
eurovolley 2013 der herren als heimmannschaft das erreicht, was die
österreicher 2011 nicht geschafft haben. Sie haben in drei spielen bereits vier
sätze und sogar ein spiel gewonnen und sich damit zumindest für die play-offs
um den einzug ins viertelfinale qualifiziert. Ich darf hier nochmals an die
eher blamable bilanz des österreichischen teams als gastgeber der eurovolley
2011 erinnern: 3 spiele, 0 siege, 0:9 sätze und der letzte platz unter 16 teams
(http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball-Europameisterschaft_der_Männer_2011).
Ich wollte hier eigentlich den link zur eurovolley 2011 einstellen, aber dort
sind, aus welchem grund auch immer, alle ergebnisse verschwunden (http://www.eurovolley2011.com/de/ergebnisse.html).
Aber seither hat unser team ja enorme fortschritte gemacht. So sieht das
zumindest teamchef micha warm. Ich darf diese fortschritte kurz in erinnerung
rufen: versäumte olympiaquali für london, versäumte em-quali für 2013,
versäumte wm-quali für 2014. Aber halt, in der holli-knolli ferienliga war man
ja sehr erfolgreich heuer. Statt der angestrebten mindestens sechs siege sind
es leider dann doch nur vier geworden. Aber man hat ja gegen die dänen gewonnen
und gegen die slowaken, die jetzt bei der eurovolley auch im play-off stehen,
und gegen belgien hat man ein paar sätze gewonnen, und die stehen jetzt als
gruppensieger direkt im viertelfinale (http://oevv.volleynet.at/News/0000083847).
Es wundert mich ein wenig, dass das von den findigen gestaltern der
övv-homepage bis jetzt noch nicht ins rechte licht gesetzt wurde. Aber ich bin
offenbar nicht der einzige ubelehrbare ignorant, der sich stur weigert die
großen fortschritte des herrenvolleyballteams unter teamchef warm zur kenntnis
zu nehmen. Letzte woche wurde vom winter-peter der kader jener sportler und
sportlerinnen präsentiert, die in den genuss des 20 millionen umfassenden förderprogramms
„wir haben ein ziel“ des sportministeriums kommen wird (http://derstandard.at/1379291353014/Drei-bis-fuenf-Medaillen-als-Ziel).
Und trotz – wie vermutet werden darf – intensiven lobbyings durch den
sommer-peter, aka uhpir, ist das ach so große fortschritte machenden volleyballteam
der herren nicht dabei. Mit dabei sind die handballerinnen und die handballer,
die sich unlängst in einer quali-gruppe mit russland, serbien und
bosnien-herzegowina für die europameisterschaft qualifiziert haben und – im
hoffnungskader - die von mir hier kürzlich als beispiel für einen alternativen
weg, den eine randsportart beschreiten kann, hockeymannschaft der herren. Ah
ja, preisfrage: wer kennt den präsidenten des hockeyverbandes und den des
österreichischen handballbunds? Unter http://kurier.at/sport/sportmix/olympia-foerderkader-fuer-rio-2016-fixiert/27.462.318
kann man dazu auch lesen, dass den verantwortlichen die förderung von teams ein
besonderes anliegen war. Die volleyballer und volleyballerinnen schafften es,
wie gesagt, nicht einmal in den hoffnungskader, sie werden also von den
verantwortlichen gewissermaßen als hoffnungslos, was eine mögliche olympiaquali
für rio angeht, eingeschätzt. Eine einschätzung, die man – leider – nach
heutiger lage der dinge teilen muss. Ah, und jetzt warte ich schon darauf, dass
uhpir auf der övv-homepage - auf dem obligaten begleitfoto gewohnt forsch
dreinblickend – die rückkehr zur gießkanne fordert, weil der gezielte
geldstrahl völlig unverständlicherweise leider auf andere sportarten gerichtet
wurde. Und die 4 bis 7 millionen euro die eine von den 3 bis 5 vom winter-peter
projektierten medaillen kosten wird, könnte man doch auch ganz anders sinnvoll
einsetzen, zum beispiel zur umsetzung der unsäglichen täglichen turnstunde,
oder zum bau von ein paar 9 meter hohen hallen und ein paar paare
gleichfarbiger socken sollten da auch noch drin sein.
A propos halle: da wurde in kärnten am wochenende mit einem u13-turnier eine
neue volleyballhalle eröffnet. Das ist ja schön und erfreulich.
Interessanterweise liest man darüber aber nur auf der homepage der hotvolleys. Obwohl
sogar orf.at unter http://kaernten.orf.at/news/stories/2604970/
über die eröffnung berichtete fand sich auf der övv homepage nichts davon
(wahrscheinlich deswegen, weil die hotties das turnier weder bei den mädels
noch bei den burschen – da waren, urunfair, die gegner körperlich überlegen -
gewonnen haben). Ganz nebenbei kann ich mir den hinweis nicht verkneifen,
dass in diesem bericht darauf bezug
genommen wird, dass beim eröffnungsturnier zwar 16 mädchenmannschaften aber nur
5 bubenteams teilnahmen. Dazu fällt mir jetzt gerade nichts mehr ein.
Ich möchte hier ja keine große neiddebatte eröffnen, aber was gerade
kärnten als standort für eine solche VOLLEYBALLhalle prädestiniert erschließt
sich mir, abgesehen von der räumlichen nähe zum klagenfurter beach event, nicht
wirklich. In der halle soll ja wohl auch hallenvolleyball gespielt und
trainiert werden, möglicherweise soll die halle auch zur gezielten
nachwuchsförderung dienen. Von den zwei kärntner bundesligamannschaften in der
avl der herren legt die eine, nämlich aich/dob, seit jahren – um es höflich zu
formulieren – kein exorbitantes augenmerk auf die nachwuchsförderung. Die
andere mannschaft, klagenfurt, betreibt zwar gute nachwuchsarbeit, hat aber in
den letzten jahren probleme eine konkurrenzfähige kampfmannschaft zu stellen.
Der auf der övv-homepage angegebene kader besteht zwei wochen vor
meisterschaftsbeginn aus neun spielern (http://oevv.volleynet.at/Kader/0-15410)
und auf der vereinseigenen homepage herrscht hinsichtlich der mannschaft für
diese saison überhaupt tote hose, da findet man nur die mannschaft der saison
2012 (http://vbk.volleyball.at/mannschaften/2011-2012-1-bundesliga-herren).
Hoffentlich hat man sich in klagenfurt rechtzeitig von den betreibern des
mutiversums in schwechat beraten lassen. Die haben ja mit der volleyballmäßigen
nutzung einer tollen sporthalle ganz tolle erfahrungen gemacht was zuschauer-
und trainigsauslastung angeht. Aber wahrscheinlich ist der kleine blogger
einfach zu einfältig um die großen und hochfliegenden pläne der wirklichen
macher im österreichischen volleyball in ihrer ganzen tragweite zu verstehen.
Aber zurück zum förderprogramm des sportministeriums. So ein kleines
bisschen haben die volleyballer und volleyballerinnen – und zwar die von der
beach-fraktion - doch abgekriegt von der förderung (http://kurier.at/sport/sportmix/olympia-foerderkader-fuer-rio-2016-fixiert/27.462.318).
Und das wird natürlich unter http://www.volleynet.at/News/0000083800
ausführlich gewürdigt. Interessant ist die platzierung der schwaiger sisters auf
der liste der einzelsportlerinnen, wobei das vermutlich der realität gar nicht
so fern liegt, weil beachvolleyball von der organisation eher mit
einzelsportarten wie tennis vergleichbar ist und - zumindest nach der
bescheidenen einschätzung des bloggers – mit klassischen teamsportarten daher
eher wenig gemeinsamkeiten aufweist. Neben den schwaigers gibt es noch ein
paar, das gefördert wird, nämlich horst/horst. Vermutlich muss der arme alex in
brasilien als horst/horst antreten, weil er keinen geförderten partner hat.
Dafür wird er gleich zweimal gefördert. Alex horst findet sich nämlich in
der rubrik teams, und zwar am anfang und
am ende der liste. Für den neutralen beobachter und die neutrale beobachterin stellt
sich allerdings schon auch die frage warum ein im moment partnerloser alex
horst gefördert wird und nicht das in der fivb-weltrangliste deutlich vor horst
und seinem zur zeit verletzten partner doppler, nämlich auf platz sieben (!)
liegende junge aufstrebende paar huber/seidl (http://www.fivb.org/EN/BeachVolleyball/WorldRanking_M.asp).
Heute geht’s ein wenig durcheinander hier und ich komme jetzt wieder auf
die eurovolley der herren zurück. Obwohl der beginn der spiele auf der homepage
des övv verschlafen wurde, ist die berichterstattung zumindest quantitativ
besser als die über die damen-em, was jetzt nicht unbedingt als großes
kunststück zu werten ist. Qualitatitv schaut es anders aus. Offenbar hapert es
beim övv auch mit den kenntnissen in europäischer geographie (auch so ein
unnötiges orchideenfach, das man durch ein paar unsägliche turnstunden mehr
ersetzen kann). Laut övv homepage spielt slowenien und nicht die slowakei im
play-off gegen russland.
Slo-wie, slo-was, slo-wer soll denn da den überblick behalten, selber
schuld, wenn die sich auf so ähnlich lautende namen für ihre länder
kaprizieren. Ist halt so wie mit austria und australia und da gibt’s
zumindestens noch die kängurus als unterscheidungsmerkmal, wobei so sicher ist
das auch nicht mehr, wenn man rezenten medienberichten glauben darf (http://steiermark.orf.at/news/stories/2599266/,
http://noe.orf.at/news/stories/2597621/,
http://kaernten.orf.at/news/stories/2590158/,
http://noe.orf.at/news/stories/2580346/).
Und zum schluss möchte ich dem werten leser und der werten leserin noch
eine verfolgenswerte idee aus brasilien nahebringen. Unter http://sport.orf.at/stories/2192413/
ist zu lesen, dass in brasilien in zukunft die amtszeit von sportverbandspräsidenten
auf zwei vierjahresperioden beschränkt sein wird. Es ist doch absolut
unverständlich, dass das, was für eines der wichtigsten, vielleicht sogar das
wichtigste politische amt der welt gilt, nämlich für das amt des
us-präsidenten, nicht auch für sportpolitische ämter gelten sollte, um die in
vielen sportbereichen herrschende gerontokratie zu brechen. War das, bei allem
durcheinander in diesem blog, nicht eine gelungen überleitung zu meinem
traditionellen schlusssatz?
Zum schluss fehlt allerdings noch das fundstück der woche. Eigentlich sind
es diese woche zwei fundstücke: das erste ist ein beleg dafür, dass ich mit
meinen beiden letzte woche hier getroffenen vorhersagen richtig gelegen bin.
Nicht nur erschien am dienstag, nachdem der blogeintrag online ging, ein
bericht über den finaltag des u17 turniers auf der homepage der hotties. In
diesem bericht kann man lesen, dass – achtung zweite gewonnene wette – die
hotties leider nicht turniersieger wurden.
Und das zweite fundstück hat mir ein treuer leser zugeschickt und zeigt unter http://www.hotvolleys.at/schulaktion.jsp
einen hinweis auf die nächste (!) schuläktschn am 29.3.2012(!), übrigens für
das spiel der hotties gegen die inzwischen in der mittlerweile aufgelösten spielgemeinschaft
rückstandsfrei entsorgte mannschaft von sokol. Interessant ist auch die dort
abgebildete statistik, die zeigt, dass die von hhvmir so gehypte schuläktschn
zwischen 1997 und 2010 mit einem erheblichen rückgang der teilnehmemden
schulen, lehrer und lehrerinnen und schüler und schülerinnen zu kämpfen hatte.
Ab 2011 gibt es dann keine weiteren zahlen mehr. Und der schelm denkt schon
wieder böses und ist jetzt schon sehr müde...
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
Wien 24.09.2013, 01:24 mez