Wien, 05.08.2013, 22:41 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
diesmal gibt es nach längerer zeit wieder etwas zu feiern im
österreichischen volleyballsport, genauer gesagt im beachvolleyball. Ganz
herzliche gratulation an doris und stefanie schwaiger, die nach vielen, vielen
fünften plätzen bei großereignissen es endlich geschafft haben und eine
medaille gewinnen konnten, noch dazu in gold und noch dazu bei der heim-em.
Besser geht’s nicht, toll gemacht, weiter so. Bei den herren ist’s nicht ganz
so gut gelaufen. Da war auch pech dabei, mit der verletzung von clemens
doppler, dem von hier aus auch baldige besserung gewünscht wird. Und xandi
huber und robin seidl sind mit dem neunten platz ein wenig hinter den
vielleicht zu hoch gesteckten erwartungen zurückgeblieben (http://oevv.volleynet.at/News/0000083424).
Warum das so war weiß natürlich unser experte für eh alles, uhpir, ganz genau.
Die hätten halt nicht kurz vor der em nach long beach fliegen sollen, die buben
(http://oevv.volleynet.at/News/0000083433).
„In diesem punkt hätten wir uns als verband vielleicht auch mehr einmischen
sollen“, sagt uhpir da in einem interview. Auf die frage wer dieses
interview führte werde ich gleich noch
näher eingehen. Blöd ist an der expertise von uhpir nur, dass von den vier
semi-finalisten bei den herren drei, so wie huber/seidl, ebenfalls in long
beach gespielt haben, nämlich die europameister herrera/gavira, die zweiten
samoilovs/smedins und die vierten nicolai/lupo. Und dass sich uhpir irgendwo
nicht einmischt ist eigentlich sehr überraschend, so viel noble zurückhaltung
ist man von ihm ja gar nicht gewohnt. Aber wenn man genau hinschaut, dann ist
die sprache halt manches mal schon sehr verräterisch. Was sagt uhpir da in
diesem interview? „Wir ...als verband(!)...“ Wie bitte? Wir? Als Verband? Äh....?
Und wer, bitte sehr, ist „Wir“? Ein bescheidenheitsplural scheidet, wenn man
uhpir nur ein ganz klein wenig kennt, aus. Also handelt es sich doch wohl eher um
einen majestätsplural. „Wir als verband“ erinnert den schelm in mir ziemlich stark an „L'etat,
c'est moi!“ Und das mit dem „wir“ des uhpir (oh, I’m a poet and I just didn’t
know it) geht ja noch lustig weiter. Im nämlichen interview sagt uhpir auch
noch, „dass wir in Rio 2016 zu den österreichischen top-medaillenanwärtern
gehören werden.“ Wer ist denn das jetzt schon wieder? Wir als verband, wir als
vorstandsquintett (oops, den ausdruck mag er gar nicht, uhpir, den findet er so
was von respektlos) oder doch eher wir als uhpir oder am ende vielleicht wir
alle? Oder sollte es korrekt nicht doch heißen die österreichischen
beachvolleyballer und beachvolleyballerinnen? Und weiter geht es in der ersten
person mehrzahl: „Es ist die bestätigung, dass wir weltklasse sind“ sagt uhpir
unter http://oevv.volleynet.at/News/0000083424
und „wir sind im beachvolleyball weltklasse“ unter http://sport.orf.at/stories/2189485/2189489/.
Also sollte uhpir mit dem wir, so wie weiter oben, den verband meinen, kann ich
dem nur sehr beschränkt zustimmen.
Und weil uhpir ja in letzter zeit nicht sehr viel anlässe hatte sich zu
freuen, ist er über die erfolge bei der beach-em in klagenfurt derart
begeistert und erregt, dass er in seiner euphorie das selbe interview gleich
zweimal auf die övv-homepage gestellt hat (http://www.volleynet.at/News/0000083433,
http://www.volleynet.at/News/0000083432).
In der zwischenzeit ist eine version wieder verschwunden, aber die frage,
wer dieses interview geführt hat bleibt bestehen (eine version ist mit övv
gezeichnet und eine mit pm). Die interview-verdopplung hat aber offenbar
methode wie man anhand des doppelten doppler-interviews - verzeihung, aber das dumme wortspiel musste
einfach sein – ersehen kann.
Trotz des erfolgs der schwaigers war ich schon ein bisschen enttäuscht und zwar von der
flugshow. Eigentlich hätte ich erwartet, dass der dosenspringer und
selbsternannte experte für erziehungsfragen, felix - ich bin übrigens auch für
die gesunde ohrfeige - baumgartner aus der austrian airlines maschine oder
zumindest aus dem kleinen dosenflugzeug springt (wozu diese flugshow gut war
blieb mir ebenso verborgen wie der sinn dahinter, dass sich sogenannte
eskimo-girls als pseudoerotischer aufputz am feuerwehrschlauch, mit dem ein
kräftiger mann dem publikum kühlung verschaffte, festklammern mussten). Der
herr baumgartner war ja als promigast angekündigt (http://sport.orf.at/stories/2189485/2189489/).
Sogar auf der cev-homepage wurde der erziehungsexperte als gast der em
vorgestellt (http://www.cev.lu/Competition-Area/CompetitionNews.aspx?NewsID=15033&ID=633).
Gehört und gesehen hat man aber nichts von ihm. Was hätte der dort eigentlich
gemacht? Ein kindererziehungscamp geleitet, unter dem motto „wie bringe ich
mein kind mit gesunden ohrfeigen zum sport“? Na, mir ist er nicht wirklich
abgegangen.
Und die presse
die er in der letzten zeit hatte, war auch nicht dazu angetan seinen
öffentlichen werbewert zu heben.
Und was ist
außerhalb der klagenfurter sandkiste so passiert in der letzten woche? Der präsident
der bundessportorganisation und unermüdliche kämpfer für die unsägliche
turnstunde, peter wittmann, hat offiziell bekanntgegeben, dass er im herbst
nicht mehr für das amt kandidieren wird (http://derstandard.at/1373514027145/Viele-Probleme-unter-Dach-und-Fach).
Das nährt in mir die hoffnung, dass auch, so wie schon in einem kurzen
zeitungsartikel gemutmaßt, uhpir aus dem bso-präsidium ausscheiden wird.
A propos
unsägliche turnstunde. Die ankündigung von bundekanzler faymann, dass die
tägliche turnstunde ab 2014 in den ganztagsschulen eingeführt wird, war unter
anderem auch thema eines interviews das gernot bauer im profil mit
unterrichtsministerin claudia schmied führte.
Und bauer
bezeichnet diese ankündigung von faymann als wahlkampfschmäh und stellt auch
die frage nach den dafür notwendigen turnsälen. Als antwort verweist die
unterrichtsministerin auf eine kooperation mit den sportverbänden. Wie diese
kooperation dazu führen soll mehr turnsäle zu schaffen, verrät die ministerin
leider nicht. Es ist nur zu hoffen, dass die kooperation mit den verbänden
nicht bedeutet, dass vereine zugunsten der unsäglichen turnstunde auf zur zeit
zu trainingszwecken genutzte turnsäle verzichten müssen. Dazu sind übrigens die
beiden einträge aus der facebook-seite von volley 16 wien interessant.
Aber wenn das
so wäre, wird uhpir sicher wieder sein ganzes sportpolitisches gewicht in die
waagschale werfen und den verantwortlichen politikern ein paar neun meter hohe
hallen abringen. Wobei, wenn die entwicklung so weiter geht, wird man –
zumindest für den herrenbereich und den männlichen nachwuchs in wien – bald
nicht mehr viele hallen für volleyball
brauchen.
A propos
männlicher nachwuchs. Das durchschnittsalter der für die u17
staatsmeisterschaften gemeldeten burschen betrug heuer 15.4 jahre, 19 von
insgesamt 122 burschen waren 17 jahre alt. Bei den u19 meisterschaften betrug
das durchschnittsalter 16.5 jahre, immerhin noch 11 von 127 burschen (9 davon
waren auf zwei mannschaften verteilt) waren 19 jahre alt. Bei den u21
meisterschaften lag das durchschnittsalter bei 17.6 und ganze 4 (!) von 136
burschen waren 21 jahre alt. Das ist alarmierend und für den gesamten
herrenvolleyballbereich bedrohlich. Wenn das so weitergeht, muss die frage
gestattet sein, zu welchem zweck man da überhaupt noch u21 meisterschaften
veranstaltet und ob man in zukunft die nachwuchskategorien reduzieren sollte,
zum beispiel auf u13, u15 und u19. Haben „wir“ uns dazu etwas überlegt? Dazu
hört man nichts vom sonst nicht gerade schweigsamen uhpir und auch nichts vom
sonst so optimistischen teamtrainer. Da läuft wohl einiges in die falsche
richtung.
Und extra für
unseren dopingexperten, uhpir, noch ein nachtrag zum thema doping: Doping ist
allgegenwärtig, auch in sportarten wo taktik und technik wichtig sind, wie das
jüngste beispiel aus dem baseball zeigt, und, was besonders abstoßend ist, sogar
kinder wurden gedopt (http://sport.orf.at/stories/2189878/2189117/,
http://sport.orf.at/stories/2189878/2189877/,
http://sport.orf.at/stories/2189878/2189884/).
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
Wien, 06.08.2013, 01:21 mez
Naja War ja kein Wunder, dass der Beachvolleyballgönner sich zu wort meldet...
AntwortenLöschenwie alle im ÖVV Verteiler durfte ich ja auch den Newsletter empfangen mit den Beachvolleyballberichten von Kleinmann.
mich hats ja gewundert, dass sie icht wie folgt ausgefallen sind.
Heute erster tag,
Habe ÖVV vip tisch nicht auf anhieb gefunden, frechheit, steht nicht auf einem Podest in der Mitte des VIP -Bereichs.
Essen aber OK
Heute gleich mal alles vom Buffet durchprobiert.
Nachspeise Kaffee und Kuchen von DO&Co
Tag 2
Für Presse Posiert,
dann gegessen, heute Roastbeef.
Dann bei Do&Co gegessen.
Dann ins stadion geschaut, schade nur sand. Kein hallenvolleyball.
gleich wieder gegangen.
Frust beim Baden im see abgelassen.
Anschließend essen.
Tag 3
Frühstück heute nicht im Hotel, mag vip buffet auskosten.
Runde mit Red Bull boot gefahren
von abenteuer überwältigt, gleich wieder essen gegangen.
Mitbekommen, dass Moderator im stadion meinen Namen noch nie erwähnt hat, gleich zur sau gemacht, solln alle wissen, dass das event nur dank mir stattfindet.
Anschließend wieder essen gewesen.
dann versucht, von möglichst allen fotografen fotografiert zu werden.
...
habs jetzt leider nicht aus der Krone eingescannt, aber der harte arbeitsalltag von peter "das alles gibts nur dank mir" Kleinmann wird dort ganz gut dargestellt.
wobei ich bezweifle, dass er nur einen finger mehr gerührt hat, als dort dargestellt.
jetzt hab ichs ja fast vergessen,
AntwortenLöschenEs ist natürlich verständlihc, dass der Verband bei der Turnierplanung der "nationalteams" mitsprechen will.
Immerhin Subventioniert er diese da, bzw. zahlt ihnen alle Flüge, trainerkosten etc.
Die Beachvolleyballprofis haben ja dank der umfassenden Hilfe des ÖVV s nichts zu tun als zu trainieren.
Dem ist natürlich NICHT so.
der ÖVV subventioniert die Nationalteams kaum, soweit ich weiß fließen die versprochenen 2 Millionen bis rio 2016 nur in den A Kader,
also doppler/horst, Schwaiger² und Hansel/Schützenhöfer(2014 ?)
Die anderen bekommen kaum etwas.
Wutzel/Müllner z.B haben sich den winter sogar ihre trainingszeiten mehr oder minder erbetteln müssen. (Also vor jedem training fragen ob das für den övv ok ist) nix mit mieten.
Allgemein sind die Teams eigenorganisiert und bekommen (im vergleich zum hallennationalteam, dass überall hingeflogen wird (+ ein paar funktionären die mitmüssen) kaum unterstützung.
worauf die aussage beruht, dass wir in rio Top Medaillienhoffnungen sind, bzw. warum der ÖVV sich einbildet mitspracherecht bei der Turnierwahl zu haben, ist mir ein Rätsel
Laut ÖVV-Homepage hat UHP also wieder einmal bewiesen, dass er dem Allmächtigen schon sehr nahe ist. Nicht nur ist er in der Lage in die Zukunft zu sehen und ist mit seinen Prognosen wie immer richtig gelegen, nein, er, also der Veranstalter, hat auch für das passende Wetter gesorgt. Eine Bitte noch im Namen aller Spieler: beim nächsten Mal vielleicht nicht ganz so heiß; danke bereits im Vorhinein!
AntwortenLöschenZur Frage, wer eigentlich der Interviewer war, ein Verdacht: Könnte es nicht sein, dass der Herr Präsident das Interview mit sich selbst geführt hat? Dieser Eintrag somit also die Aufzeichnung eines Selbstgespräches ist? So entging er zumindest der Gefahr, unpassende Fragen gestellt zu bekommen. Denn der Verband lobt sich, von den letzten 3 veranstalteten EM-Bewerben 2 gewonnen zu haben. Ich erlaube mir aber ebenso wie User Cpt.Blob die Frage zu stellen, wie hoch der Beitrag des ÖVV für die Beach-Erfolge – zu denen man wirklich aufrichtig gratulieren muss: wirklich großartige Leistungen, liebe Burschen und Mädels - tatsächlich ist.
Ich habe eher die Vermutung, dass diese Ergebnisse das Resultat von langjährigem individuellem Einsatz, Ehrgeiz und Engagement von Spielern und Eltern sind und Verbände bzw. Vereine dazu nur einen sehr bescheidenen Beitrag geleistet haben.
Ist ja nicht ganz untypisch für die österreichische Sportszene: Einzelsportlern, die aus Verbandsstrukturen ausbrechen und ihren eigenen Weg gehen können, gelingt es immer wieder, an die Weltspitze heranzukommen (Muster, Rogan, Jukic etc..z.T. auch Hermann Maier).
Wo es aber (Verbands-)Strukturen braucht, um erfolgreich zu sein, wie in den Teamsportarten, gelingt uns dies ja nicht ganz so oft. Und Beach-VB ist meiner Meinung nach dem Einzelsport wesentlich näher, als den klassischen Teamsportarten.
Aber der Verband gibt sich mit dem Abschneiden ja nicht ganz zufrieden. Trotz Top Ten-Platzierung erreicht das Duo Huber/Seidl der präsidiale Rat, sich nächstes Mal gefälligst professioneller vorzubereiten und wurde ihnen gleich ausgerichtet, dass sich das nächste Mal der Verband intensiver in die Vorbereitungen einmischen wird: na, die werden sich aber freuen und vor Dankbarkeit überschlagen! Mein aufrichtiges Mitgefühl, lieber Xandi, lieber Robin!
Was nämlich das Ergebnis einer wirklich professionellen Vorbereitung auf ein Großereignis ist, haben die ÖVV-Herren bei der Heim-Hallen-EM ja eindrucksvoll bewiesen.