Wien, 25.02.2013, 22:59 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
ich bin ja
durchaus willens mit geäußerter kritik konstruktiv umzugehen und auch etwaige
unklarheiten meine schreibtätigkeit betreffend zu klären. Außerdem bedrückt es mich
ungemein, dass hhvmir sich berufen fühlt sich um mein zeitmanagement sorgen
machen zu müssen. Daher habe ich mich entschlossen als spezielles, bleibendes leserservice
für hhvmir und etwaige ghostreader, die es sich möglicherweise antun müssen,
für ihn meine elaborate zu lesen und auch für alle anderen interessierten
leserinnen und interessierten leser meinen blog am beginn und am ende mit einer
exakten zeitangabe zu versehen, damit auch wirklich keine missverständnisse
aufkommen.
Und was ist letzte woche so alles passiert? Die finali im österreichischen
cup wurden im multiversum ausgetragen. Das finale bei den damen gewann svs post
klar in drei sätzen gegen hartberg. Das konnte ich leider nicht live
miterleben, da musste ich noch arbeiten um wieder ein wenig zeit, die ich für
das schreiben und die recherche an diesem blog verplempere, einzubringen.
Trotzdem gratulation an beide mannschaften. Das finale bei den herren zwischen
hartberg und dem titelverteidiger graz war dann so angesetzt, dass es mir möglich
war rechtzeitig zum beginn in der halle zu sein. Und das hat sich aus mehreren
gründen gelohnt.
Erstens war es ein tolles, spannendes spiel zwischen zwei mannschaften, die
seit jahren aus überzeugung und nicht aus wirtschaftlichen erwägungen konsequent
den österreichischen weg gehen. Gratulation an den neuen cupsieger aus hartberg
aber auch an den unterlegenen titelverteidiger aus graz für eine überaus
spannnende 5-satz partie, die auch unter den zahlreichen mitgereisten fans
beider mannschaften für tolle stimmung gesorgt hat. Wie schon weiter oben
gesagt setzen beide vereine fast ausschließlich auf österreichische spieler,
die noch dazu hauptsächlich aus dem eigenen nachwuchs kommen. Und dass im
gegensatz zu manch anderem bundesland die lage im burschenbereich in der
steiermark eine rosige ist, habe ich letzte woche hier bereits erwähnt. Und
vielleicht liegt ein grund dafür, dass alle nachwuchskategorien mit mindestens
– wvv aufgemerkt - 9 (!) mannschaften ausgetragen werden können, auch darin,
dass die burschen vorbilder haben und die perspektive, bei entsprechendem
talent und einsatz eines tages in einer mannschaft in der 1. bundesliga zu
spielen und nicht nur die bank zu wärmen (http://www.stvv.at/?page_id=584). Ich
weiß, dass es beispielsweise bei sokol seit der auflösung der herrenmannschaft
für die trainer und trainerinnen zunehmend schwieriger wird burschen beim
verein zu halten, weil genau diese perspektive fehlt. Wo sollen diese burschen
denn hingehen in wien und umgebung, wenn sie älter als 19 sind und nicht mehr
im nachwuchsbereich spielen können? Ah ja, hätte ich fast vergessen, da gibt es
ja unsere expertenfreunde aus dem budo center, mit denen ist man ja sogar in
einer spielgemeinheit ....äh.... spielgemeinschaft, und da werden ja immer
wieder plätze auf der ersatzbank frei, wenn man lange genug wartet. Übrigens
ist den damen und herren experten dort in letzter zeit ein durchaus
talentierter junger spieler, der in der
mannschaft der young boys hv im grunddurchgang einen stammplatz hatte und der
sogar im erweiterten kader des nationalteams aufschien, lukas-maximilian
doboczky, verdächtig geräuschlos abhanden gekommen. Hat der betreffende
vielleicht das handtuch geworfen und ein ende seiner karriere der funktion als
bankwärmer bei den old boys hv vorgezogen? Antwort auf diese frage erwarte ich
mir aus erfahrung natürlich nicht.
Ah, jetzt hätte ich beinahe das auf das oben erwähnte erstens folgende
zweitens vergessen. Na, das mit dem vergessen war jetzt zugegebenermaßen
kokett. Ich hatte im multiversum am letzten donnerstag nicht nur spaß wegen des
spiels sondern auch aus einem anderen grund. Mit der hilfe von ein paar
freunden habe ich ein transparent auf der tribüne angebracht, auf dem ich die sorge
von uhpir um meine psychische verfassung versucht habe ironisch zu wenden.
Sogar im fernsehen war das tarnsparent, wenn auch nur kurz, so doch gut zu
sehen.
Nach geschätzten 5 bis 10 minuten war es mit dem aktionistischen spaß aber schon
wieder vorbei. Das transparent wurde von securities auf geheiß – wie es uns
kommuniziert wurde – des övv entfernt. Die anwesenden damen und herren övv
funktionärinnen und funktionäre haben damit gezeigt, dass sie zwar keinen spaß
aber immerhin die botschaft des transaprents verstanden hatten und haben
weiters veranschaulicht, was sie von der meinungsfreiheit der volleyballfans
halten. Schade nur, dass uhpir nicht anwesend war. Aber das sind wir ja schon
gewohnt, dass er veranstaltungen schwänzt, bei denen der siegerpokal nicht an
die hotvolleys übergeben werden kann.
Apropos hotvolleys: da gab es wieder einiges aus der rubrik hotair zu
finden auf der övv-homepage. Das vierte kellerderby zwischen enns und den
oldboys hv wurde ausfürlich angekündigt und auch der erstmalige einsatz eines
weiteren legionärs (http://oevv.volleynet.at/News/0000081765).
Dieser als toptransfer beworbene brasilianer idi faustino, er passt sich mit 34
jahren übrigens gut ins altersgefüge der oldboys hv ein (http://oevv.volleynet.at/News/All/2013/02/0000081731,
http://sport.orf.at/stories/2167418/)
hat dann aus nicht näher erklärten gründen doch nicht gespielt (http://oevv.volleynet.at/News/0000081778).
Ob dieser transfer wirklich so „top“ ist, darf nach ein wenig recherche von
maximal 5 minuten, und das außerhalb meiner arbeitszeit, wirklich wahr, ganz
ehrlich, auf der homepage von friedrichshafen bezweifelt werden. Dort ist in ziemlich dürren worten
von einvernehmlicher vetragsauflösung mit dem brasilianer zu lesen aber auch
von annahmeproblemen und neuen annahmespielern. Wenn man dann auch noch weiß,
dass idi faustino annahmespieler ist, denkt der böse schelm sich wieder einmal
seinen teil (http://www.vfb-volleyball.de/en/news/professionals/711-aussen-annahmespieler-idi-vertragsbeendigung.html,
http://www.vfb-volleyball.de/en/news/professionals/701-krause-qwir-sind-bereit-die-ursachen-zu-findenq.html,
http://www.vfb-volleyball.de/en/news/professionals/705-schlechte-annahme-besiegelt-heimniederlage-gegen-haching.html).
Und dann wird auf der övv homepage schon rechtzeitig begonnen, das
aufeinandertreffen der oldboys hv mit hypo tirol im meisterplayoff entsprechend
zu hypen. In einem artikel, in dem es eigentlich um den sieg der tiroler gegen
hartberg im letzten spiel der superliga geht, gelingt es dem schreiber am anfang
und – für die ganz dummen –sicherheitshalber nochmals am ende darauf
hinzuweisen, dass die oldboys hv die gegner der tiroler sein werden (http://oevv.volleynet.at/News/0000081783).
Geradezu drollig ist das unter http://www.volleynet.at/News/0000081801
vom sportdirektor vorgegebene ziel der oldboys hv, die tiroler im viertelfinale
ausschalten zu wollen. Na bumm, die ansage ist, gelinde gesagt, ziemlich mutig.
Bemerkenswert ist in dem kurzen artikel auch noch der hinweis darauf, dass man
eine mannschaft aus erfahrenen – das ist eine elegante umschreibung des doch
schon etwas fortgeschrittenen durschnittsalters der neuverpflichtungen – spielern
und aus jungen talentierten österreichern hat. Von den beiden österreichern die
nach der verpflichtung des fünften legionärs noch in der grundaufstellung verbleiben
werden ist nur einer, nämlich die „alphawaffe“ aleks blagojevic wirklich jung.
Die restlichen jungen werden hauptsächlich für die anwärmung der
sitzgelegenheiten sorgen, da lehne ich mich nicht allzu weit aus dem fenster.
Und das fundstück der woche befasst sich heute mit dem thema traum und
wirklichkeit im österreichischen volleyball. Zu finden ist die gesamte
präsentation unter http://oevv.volleynet.at/volleynet_work/indoor/upload/download/oevv2/formulare/EM%202010_20100605_Salzburg_Praesentation%20Warm.pdf
2010 bei amtsübernahme des jetzigen nationalteamtrainers lagen die
österreichischen herren auf platz 58 der fivb weltrangliste. Ab 2012 wollte man
sich in den top 40 etablieren. Die realität schaut anders aus. Statt sich um 20
plätze zu verbessern hat man aktuell gegenüber 2010 10 plätze eingebüßt und
liegt auf platz 68 (http://www.fivb.org/en/volleyball/VB_Ranking_M_2013-01.asp).
Aber noch ist hopfen und malz nicht verloren. Sollte wien sich für die
sommerspiele 2028 bewerben und tatsächlich den zuschlag bekommen, dann sind die
österreicher als gastgeber auf alle fälle dabei, dann spielt die
weltranglistenplatzierung zum glück keine rolle. Apropos olympiabewerbung: ich
bin ein wenig enttäuscht von uhpir, ich hätte mir da schon eine rasante medienoffensive
erwartet aber vielleicht kommt die ja noch. Und gleich nochmals apropos:
diesmal apropos medienoffensive, was passiert jetzt mit der kampagne zur
unsäglichen turnstunde? Die sollte doch bis zum ende der schi-wm weitergführt
werden und die wm ist vorletzten sonntag zu ende gegangen. Aber vielleicht war,
wie schon einmal hier vermutet, gar nicht die wm in schladming gemeint, sondern
die in vail in zwei jahren. Bis dahin
könnte man sicher noch die eine oder andere unterschrift sammeln um zumindest
die initiative hundstrümmerlfreier augarten zu übertreffen, die es auf immerhin
170.000 unterschriften brachte.
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.
Wien, 26.02.2013, 01:22 mez