Dienstag, 29. Mai 2018

Von etwas zuviel euphorie, von der bei einem traditionsverein gewaschenen dreckwäsche und von einem ex-präsidialen ritt mitten hinein in die gülle

Wien, 28.05.2018, 22:58 mez

Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,

auch diese woche beginnt dieser eintrag wieder mit einer gratulation und zwar an die medaillengewinnerInnen bei den österreichischen meisterschaften der alterskategorie u13. Bei den burschen haben die döblinger im finale linz/steg besiegt (http://www.volleynet.at/bewerbe/AChU13-H/phase/END/saison/17-18). Der dritte platz ging an aich/dob. Bei den mädchen ging der titel an hartberg vor höchst und bad radkersburg (http://www.volleynet.at/bewerbe/AChU13-D/phase/END/saison/17-18/). Herzliche gratulation an die spieler und spielerinnen und ihre betreuerInnen.

Mit dem elektronischen erfassen der ergebnisse gab es offenbar probleme wie man auf diesen von heute stammenden screenshots erkennen kann.




So und das war’s auch schon mit den gratulationen, und jetzt wird es vermutlich für manche meiner leserinnen und manche meiner leser wieder respektlos. Da wird nach der blamablen niederlage gegen die volleyballhandwerker aus lettland ein sieg in der holli-knolli-ferienliga gegen kosovo, die nummer 0 der weltrangliste, gefeiert, als hätte man die quali zur europmeisterschaft geschafft (http://www.volleynet.at/oevv-herren-besiegen-kosovo-in-66-minuten/). Und der aufspieler der mannschaft, der lustige max thaller postet  auf seiner facebookseite in einem anfall von unfreiwilliger selbstironie ein mannschaftsfoto mit dem titel „3:0 gegen kosovo - what a team!!“


Abgesehen von der interessanten mischung aus deutsch und englisch, frage ich mich schon, ob die zwei rufzeichen am ende da wirklich ernst gemeint sind. Also, ganz ehrlich, max, geht’s noch? Und wenn ich jetzt ganz böse und respektlos bin, und das bin ich, wie meine werten leserinnen und meine werten leser wissen ja manchmal, dann möchte ich hier ein berühmtes zitat von karl kraus abwandeln: wenn die sonne des erfolgs niedrig steht, dann werfen auch siege gegen zwerge lange schatten (https://www.zitate-online.de/literaturzitate/aphorismen/17900/wenn-die-sonne-der-kultur-niedrig-steht.html).

Und ich lehne mich jetzt noch weiter aus dem fenster und erlaube mir, nach der blamage gegen lettland, nach dem sieg gegen den volleyballzwerg kosovo und dem jetzt vielbejubelten sieg gegen mazedonien (http://www.volleynet.at/oevv-herren-ringen-mazedonien-nieder/) eine kritik bzw. eine einschätzung der spieler. Die sind ja profis und haben hoffentlich gelernt mit kritik umzugehen: auf der diagonalposition steht mit paul buchegger ein absolutes ausnahmetalent, im außenangriff hat die mannschaft mit alex berger einen weiteren topspieler zur verfügung, dessen stärke aber mehr in der annahme als im angriff liegt, der zweite außenangreifer, thomas tröthann, war ursprünglich aufspieler und spielte in den letzten jahren bei seinem verein auf der diagonalposition. Es ist so durchaus verständlich, dass die annahme daher nicht zu seinen stärken gehört. In der mitte gibt es mit peter wohlfahrtstätter einen erfahrenen und starken blockspieler. Der in den letzten spielen in der grundformation stehende nicolai grabmüller wirkt besonders in der seitlichen beweglichkeit langsam und hat offenbar athletische defizite. Beim aufspieler der grundsechs, max thaller, zeigt sich vor allem, wenn er unter druck kommt, noch die fehlende routine, das gleiche gilt für den zweiten aufspieler, alex tusch. Die beiden liberos, philipp kroiss und florian ringseis, haben zwar diese routine und geben der mannschaft sicher auch rückhalt, nur – sorry pippo, sorry flo - liberos machen halt ganz selten punkte und punkte braucht man um zu gewinnen. Und wie sieht es auf der bank aus? Mathäus jurkovics und fabian schmidbauer haben körperlich tolle voraussetzungen für blockspieler, haben aber kaum erfahrung auf internationalem niveau. Die außenangreifer anton menner und niklas kronthaler sind nicht gerade riesen und bei lorenz koraimann, dem zweiten diagonalspieler, bin ich mir, was die körperlichen voraussetzungen für einen durchschlagskräftigen hauptangreifer angeht, nicht so wirklich sicher.
So, und jetzt ergießt sich wahrscheinlich morgen ein dingsstorm über mich, in form von kommentaren, die mir völlige inkompetenz vorwerfen werden. Aber das werde ich schon aushalten, irgendwie.

Ah ja, a propos nationalteamspieler und so: also der niederöstereichische teil der spielgemeinheit mit dem langen namen schmückt sich zwar nicht mit fremden federn, sondern mit sozusagen in der transfermauser bereits ausgefallenen.


Thomas tröthann hat ja bereits vor einiger zeit amstetten richtung aich/dob verlassen (http://www.volleynet.at/oevv-teamspieler-wechseln-zu-meister-aich-dob/). Besonders pikant an der sache ist auch noch, dass mit thomas  tröthann von seiten der spielgemeinheit mit dem langen namen nicht einmal über eine mögliche vertragsverlängerung gesprochen wurde, wie gewöhnlich gut informierte kreis zu berichten wissen. Mit thomas tröthann hat mit max landfahrer ein zweiter amstettner spieler zu aich/dob gewechselt. Die südkärntner waren offenbar in den letzten wochen auf shopping-tour. Auch nicolai grabmüller, der in seinen zwei saisonen in der deutschen bundesliga nicht gerade vom erfolg geplagt wurde und nur sporadisch eingesetzt wurde, wird in der nächsten saison ebenfalls für aich/dob spielen (http://www.volleynet.at/oevv-teamspieler-wechseln-zu-meister-aich-dob/). Ob diese österreicherwelle, die gerade über aich/dob hereinbricht, ein zeichen des umdenkens oder doch eher ein hinweis auf eine vielleicht nicht mehr ganz so rosige finanzielle situation beim verein ist, mag ich von hier aus jetzt nicht beurteilen.

Die damen haben auch ihr zweites und ihr drittes spiel in der holli-knolli-ferienliga gewonnen, gegen die nicht gerade als volleyballgroßmächte bekannten albanerinnen und georgierinnen (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1092). Da schaut es mit dem erreichen des final four im gegensatz zu den herren schon ganz gut aus (https://www.cev.eu/Competition-Area/CompetitionView.aspx?ID=1091). Und ich bleibe bei meiner vorige woche hier getätigten aussage, dass ich die chancen der damen sich für die europameisterschaft zu qualifizieren für größer einschätze als die der herren.

Und mit kritik geht’s weiter und zwar mit kritik an der mehr als restriktiven informationspolitik des övv was die gestaltung der 1. und 2. bundesligen in der saison 2018/2019 bei den herren angeht. Lautes schweigen dringt aus dem büro des övv bezüglich der frage, ob da jetzt sieben oder acht mannschaften in der obersten liga spielen werden, und wenn es tatsächlich acht sein sollten, ob die gerüchte stimmen, dass sich die hotvolleys, zum wohle des österreichischen volleyballsports würde der herr kommerzienrat wohl sagen, opfern, diesen platz einzunehmen. Irgendwie bin ich ja mittlerweile skeptisch, was eine teilnahme der expertInnen aus der erzherzog-karl-straße in der 1. liga angeht, weil es auch in dieser ecke in völlig ungweohnter weise sehr leise bleibt. Ja, das geld ist halt ein hund, ein schiacha, wenn man es nicht hat.

Ah ja, a propos schiach und so. Also schiach – für alle des wienerischen dialekts nicht kundigen – also hässlich, so richtig aber auch, geht es bei sokol zu wie man unter https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/missbrauch-im-volleyballverein-vizepraesident-soll-gehen/400039972lesen kann. Da fordert der noch relativ neue präsident peter kutschera seinen vorgänger und jetzigen vizepräsidenten karl hanzl zum sofortigen rücktritt auf. Kutschera wird in dem artikel folgendermaßen zitiert: „Ich will niemandem mitwisserschaft vorwerfen. Aber alleine die tatsache, dass jahrelang nichts von den machenschaften des trainers bemerkt wurde, genügt mir.“ Äh ja, also nichts gewusst und nichts bemerkt. Also logisch stringent ist das jetzt nicht, als begründung. Na ich wünsche dem herrn kutschera jedenfalls viel glück bei der führung – also eigentlich sollte ich ja drastischer formulieren – bei der rettung des nicht nur durch den missbrauchsfall, sondern auch sportlich und – wie man hört – auch finanziell angeschlagenen traditionsvereins.  Und dann muss sich der gute mann, um nach langer zeit wieder einmal den guten herrn max mahdalik von der krone zu zitieren, auch noch mit einem aufmüpfigen ex-funktionär und trainer herumschlagen wie man unter https://www.noen.at/sport/bruck/querelen-ex-funktionaer-klagte-sokol-praesident-aleksandar-jovanovic-peter-kutschera-87632249# lesen kann.

Ah ja, a propos missbrauchsfall und mitwissen und bemerken und so. Ich würde da schon noch einmal gerne auf die rolle des herrn kommerzienrates verweisen, der sich ja mit seiner aussage es habe genug hinweise gegeben, die darauf hingedeutet hätten, "dass mit diesem trainer was nicht stimmt. Dass da im verein nie jemandem was aufgefallen ist, kann nicht sein. Das kann der verein der pepi tant’ erzählen“ selbst ja, offenbar ohne es zu merken in die fäkalien geritten hat (https://kurier.at/chronik/wien/trainer-unter-missbrauchsverdacht-ermittlungen-gegen-den-volleyballverein/313.586.905). Es könnte leicht der fall eintreten, dass sich der herr kommerzienrat up shit-creek without a paddle wiederfindet wie das dieses mal nicht die anglikanerInnen unter uns sagen würden, sondern die australierInnen in ihrer unnachahmlichen ein wenig derben aber sehr bildmächtigen art. Das von herrn kleinmann gegenüber der apa geäußerte vollständige zitat lautet übrigens „es hat genug hinweise gegeben, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer was nicht stimmt. Das kann er (der verein, anm.) der pepi tant’ erzählen“ und ist unter  https://derstandard.at/2000075854174/Missbrauch-durch-Volleyballtrainer-Ermittlungen-auch-gegen-Vereinzu lesen. „Es hat ja nicht einen hinweise gegeben oder zwei. Es waren viele“ wird der herr kleinmann dort noch weiter zitiert. Also, wie schon gesagt könnte da der fall eintreten, dass der herr kommerzienrat als oberster verantwortungsträger des övv, wenn er von diesen vielen hinweisen wusste, wie seine aussagen nahelegen, den mund da ein wenig zu voll genommen hat ohne über mögliche konsequenzen für sich selbst nachzudenken.   

Und nochmals ah ja, ah ja und in der sandkiste wurde auch wieder gespielt, ein 1-stern turnier in miguel pereira in brasilien wurde sozusagen als eine art brasilianische c und d meisterschaft mit ein paar internationalen einsprengseln ausgetragen. Bei den damen hat es nicht einmal für ein komplettes 16er feld gereicht (http://worldtour.2018.fivb.com/en/600/women/standings). Bei den herren war das 16er feld wenigsten komplett und für das österreichische team wutzl/frühbauer gab es einen 5. platz (http://worldtour.2018.fivb.com/en/600/men/standings). Die sinnhaftigkeit und die nachhaltigkeit dieser art von fivb beach-turnieren erlaube ich mir hier in all meiner ignoranz und kompetenzlosigkeit mehr als in frage zu stellen.


Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYOENGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
  

Wien, 29.05.2018, 01:22 mez



2 Kommentare:

  1. Also ich denke, das "What a team" von Max Thaller bezieht sich 1. auf das österreichische Nationalteam und nicht auf das kosovarische und 2. geht es, denke ich, bei solchen Statements meistens eher um den Teamspirit und Mannschaftsgeist, als um die Leistung, die das Team gezeigt hat.

    AntwortenLöschen
  2. Und mit Thomas zass hat sich scheinbar wieder ein teamspieler, sogar ein langjähriger leistungsträger, aus dem Team verabschiedet?

    AntwortenLöschen