Wien, 24.11.2014, 22:45 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
also heute ist schon irgendwie ein besonderer abend für mich, ich bin
gerade dabei meinen 200. blogeintrag zu schreiben. Und das macht mich schon ein
wenig stolz. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das so lange durchhalte, und das
hat vielleicht so manch anderer auch nicht erwartet und gehofft, dass diesem
frechen schreiberling bald einmal die luft aus- und die lust vergehen wird. Und ich
muss schon zugeben, am anfang war es eine eher zähe sache, mit zugriffen die
sich im zweistelligen bereich pro monat bewegten. Aber mit der sogenannten
arschlochaffäre, mit der beschimpfung von stefan krejci durch uhpir im jahr
2011, auf die ich heute nochmals zurückkommen werde, ist es dann so richtig
losgegangen. Die zugriffe stiegen damals rasant an und haben sich nun bei 5000
bis 6000 klicks pro monat eingependelt. Und dafür danke ich meinen werten
leserinnen und meinen werten lesern ganz, ganz herzlich. Bleiben sie/bleibt mir
weiterhin gewogen. Ah ja, und natürlich muss ich mich auch bei uhpir bedanken,
dafür, dass er mit seinem ausraster im jahr 2011 gewissermaßen die
initialzündung für diesen blog geliefert hat und mit unzähligen mir
zugeworfenen hölzeln, vermutlich eher unfreiwillig, zu dessen verbreitung und
popularität beigetragen hat.
Ok, aber bevor ich meine geschätzten leserinnen und meine geschätzten leser
zu sehr mit diesem rückblick in die vergangenheit langweile, komme ich rasch zur
gegenwart. Wobei eigentlich handelt es sich bei meinen betrachtungen hier ja
meist auch um einen in die – allerdings unmittelbare - vergangenheit gewandten
blick. Also in der letzten woche ist ja wirklich sensationelles passiert, zum
allerersten mal feierten zwei österreichische klubmannschaften, nämlich tirol
und aich/dob in der volleyball championsleague am selben tag einen sieg (http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/11/0000087756,
http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/11/0000087747).
Dazu gratuliere ich den beiden teams und ganz besonders der mannschaft von
aich/dob, der kurz vor dem spiel der trainer abhanden kam, was man zwar in
diversen medien, aber erst mit verspätung auf der övv-seite lesen konnte und
was genau betrachtet, wie auch von user otto kar in seinem letztwöchigen
kommentar angemerkt, zweifel an der notwendigkeit eines trainers aufkommen lassen könnte.
Die mannschaft musste in ihrem spiel gegen friedrichshafen von martin micheu
betreut werden. Der gute martin micheu hat die mannschaft übrigens auch beim
3:2 sensationsieg gegen novosibirsk im vorjahr betreut. Da stellt sich doch
wirklich die frage, ob sich micheu das geld für einen trainer nicht sparen könnte.
Übrigens, selbst der övv konnte den sieg von aich/dob gegen friedrichshafen
nicht glauben, wie aus diesen beiden vorgezogenen fundstücken der woche
hervorgeht, wobei das zweite sieg (richtig) und niederlage (falsch) in einem
bericht vereint.
Na, aber im ernst. Zwei siege in der championsleague für österreichische
clubs sind fein, aber irgendwie haben sich meine finger ein wenig gesträubt beim
wort „österreichische“. Was ist denn da wirklich österreichisch an den beiden
clubs? Von 14 spielern in den beiden grundaufstellungen waren zwei österreicher.
Dass einer davon, nämlich peter wohlfahrtstätter, ins championsleague team der
runde gewählt wurde, ist meiner ansicht mehr wert als die beiden siege zusammen
(https://www.youtube.com/watch?v=2BbcPHdzM_A).
Bravo und ganz große gratulation an peter wohlfahrtstätter, der als einer der
wenigen österreichischen spieler seinen weg erfolgreich geht und in den letzten
jahren bemerkenswerte fortschritte gemacht hat. Und neben der legionärsdichte
bei aich/dob und hypo tirol gibt es noch weitere gründe, warum ich den von
uhpir auf seiner facebookseite entfachten hype um diese siege nicht
nachvollziehen kann. Aber das hebe ich mir für nächste woche auf. Jetzt zur gewohnt
vollmundigen ansage von uhpir, dass „österreich (sic!, also eigentlich spricht
er da wohl von österreichischen vereinen) noch nie zwei championsleague spiele
an einem tag gewonnen“ hat. Die wird ihm dann peinlicherweise von heimo
kofler widerlegt, mit dem hinweis, dass das im eishockey schon der fall war.
Und dann wird’s lustig. Uhpir kennt sich nämlich aus, besser als jeder andere,
als experte für eh alles. Dann kommt der präsidiale hinweis, dass in der hockey
champions league - also eigentlich heißt der bewerb korrekt champions hockey
league (http://www.championshockeyleague.net),
aber ok, soll uns jetzt einmal egal sein - ohnehin jeder mitspielen kann, aber
dass sich die mannschaften beim fußball, beim basketball, beim handball und
beim volleyball für die jeweilige championsleague qualifizieren müssen.
Also
das ist, zumindest was volleyball angeht, unrichtig. Ich kann mich nicht
erinnern, dass sich der jeweilige österreichische vizemeister für die
volleyballchampionsleague qualifizieren musste. Der spielt dort nicht aufgrund
irgendwelcher qualiturniere oder platzierungen in irgendwelchen ranglisten
sondern ganz einfach mit einer sogenannten wildcard seit der övv, wegen der
überragenden leistungen der hotties und der tiroler am beginn der nullerjahre,
den zweiten fixplatz verloren hatte. Zur gedächtnisauffrischung habe ich die
championsleague-bilanz der österreichischen vereine der letzten zehn jahre
recherchiert. Sehr erfolgreich ist die leider nicht ausgefallen. 2004/2005
scheidet tirol als gruppenletzter in der vorrunde aus, die hotties schaffen es
in die runde der zwölf und verlieren dort gegen treviso 1:3 und 1:3 (http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2004/05_(Männer)).
2005/2006 scheidet tirol wieder in der vorrunde als gruppenletzter aus,
hotvolleys erreichen als bester gruppenvierter die runde der zwölf und verliert
dort gegen thessaloniki 1:3 und 0:3 (http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2005/06_(Männer)).
2006/2007 werden sowohl die hotties als auch tirol nur gruppenletzte, in den beiden
folgenden jahren gibt es nur noch einen platz, den nehmen die hotties als
meister ein, sie werden in beiden saisonen gruppenletzter (http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2006/07_(Männer),
http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2007/08_(Männer),
http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2008/09_(Männer)).
In der nächsten saison erreicht tirol sensationell die runde der letzten 6, in den drei
folgenden saisonen bleibt den tirolern jeweils nur der letzte platz in ihrer
jeweiligen gruppe (http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2009/10_(Männer),
http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2010/11_(Männer),
http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2011/12_(Männer),
http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2012/13_(Männer)).
In der letzten saison spielen wieder aich/dob als meister und tirol mit einer
wild card, das bild bleibt gleich, zwei letzte plätze in der gruppenphase (http://de.wikipedia.org/wiki/Volleyball_Champions_League_2013/14_(Männer)).
Also irgendwie hätte ich mich ja viel mehr über einen erfolg der hartberger
gegen strassen aus luxemburg oder einen der grazer gegen – achtung watschenbaumrüttelalarm
– die legionärstruppe aus dem waldviertel gefreut. Sollte nicht sein, die beiden
steirischen vereine verloren 1:3 und 2:3 und sind damit aus dem challenge cup
ausgeschieden (http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=27156&ID=738&CID=5433&PID=1352&type=LegList,
http://www.cev.lu/Competition-Area/MatchPage.aspx?mID=27157&ID=738&CID=5433&PID=1352&type=LegList).
Die niederlagen von klagenfurt und svs/post in der rumpfmevza der damen
schaffen es nicht einmal mehr auf die övv-homepage. Na irgendwie sind die
ergebnisse der beiden österreichischen vertreter – ein sieg aus insgesamt acht
spielen, und der resultiert aus dem spiel der beiden gegeneinander – ohnehin
zum verstecken. Mit dem schon lange nicht mehr verwendeten adjektiv putzig ist
in dem zusammenhang die überschrift des entsprechenden artikels auf website der
mevza zu versehen. Die lautet nämlich allen ernstes „erster satzverlust für
maribor“ (die klagenfurterinnen schafften es doch tatsächlich den sloweninnen
den ersten satz im laufenden bewerb abzunehmen; man muss sich halt über die
kleinen erfolge freuen in ermangelung der großen) und klein darüber steht dann
„niederlagen für wildcats und svs post“ (http://mevza.volleynet.at/News/0000087780,
http://mevza.volleynet.at/DVStatistik/15100/63761,
http://mevza.volleynet.at/DVStatistik/15100/63768).
Aber anstelle eines berichts über das abschneiden der damenteams in der
rumpfmevza gibt es uhtt im doppelpack. Uhtt darf in zwei, im abstand von 25
minuten auf der övv-website veröffentlichten, identischen artikeln über seine
reisetätigkeit berichten die ihn zu unseren stars durch halb europa geführt
hatte (http://oevv.volleynet.at/News/0000087761,
http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/11/0000087758).
Ob dieser artikel mit der frechen reporterfrage anlässlich der live übetragung
des championsleague spiels der tiroler auf orf sport plus zu tun hat, was denn
uhtt jetzt so treibt, da die nächsten spiele der nationalmannschaft ja erst
wieder im mai anstehen, fragt sich der schelm in mir.
Na also wenden wir uns sophie, srna und den sieben stars zu und ihren
erlebnissen. Unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2014/11/0000087757
darf max thaller berichten, dass sich sein einsatz beim spiel gegen plessis
robinson auf einwechslungen zum service beschränkten, und dass der gute max
hofft, „dass der trainer diese (!) wechsel beibehält.“ Dafür, sagt max thaller,
gibt er alles. Äh? Ich weiß nicht wie es meinen werten leserinnen und meinen werten
lesern mit dieser aussage geht. Mich lässt sie ein wenig ratlos zurück. Sieht
max thaller seine zukunft als service-joker? Orientiert er sich da an seinem
unmittelbaren vorgänger beim nationalteam, olli binder? Der füllte diese
position des service-jokers ein paar jahre bei den hotvolleys aus und später dann auch noch bei
aich/dob. Was ist eigentlich mit olli binder passiert? Hat der seine karriere
beendet, oder so wie aleks blagojevic mal kurz eine auszeit genommen? Hallo
herr oder frau övv! Bitte um nachricht. Der olli binder war doch schließlich
erster aufspieler des nationalteams.
So und jetzt schnell zum informationsvorsprung für meine werten leserinnen und meine werten leser. In frankreich verlor montpellier gegen beauvais 0:3, philipp kroiss und philip schneider spielten durch, letzterer war mit 13 punkten wie so oft in dieser saison top scorer seiner mannschaft (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM043-1415.pdf). Nantes verlor gegen lyon 1:3, alex berger spielte durch und war mit 8 punkten diesmal nur viertbester scorer seines teams (http://datavolley.lnv.fr/2013/DataVolley/Men/&LAM044-1314.pdf). Poitiers gewann gegen calais mit 3:1, der trainer hat den wunsch max thallers erhört und wechselte ihn im ersten satz einmal zum service ein, was aber leider nicht den gewünschten erfolg sondern einen servicefehler zur folge hatte (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM043-1415.pdf). In italien verlor molfetta gegen modena 0:3, aleks – ich nehm mir dann mal eine auszeit – blagojevic durfte im ersten satz beginnen, machte aber aus sieben angriffen nur einen einzigen punkt und wurde ausgetauscht (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27213). In spanien gewann almeria gegen santanderina 3:0,
So und jetzt schnell zum informationsvorsprung für meine werten leserinnen und meine werten leser. In frankreich verlor montpellier gegen beauvais 0:3, philipp kroiss und philip schneider spielten durch, letzterer war mit 13 punkten wie so oft in dieser saison top scorer seiner mannschaft (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LAM043-1415.pdf). Nantes verlor gegen lyon 1:3, alex berger spielte durch und war mit 8 punkten diesmal nur viertbester scorer seines teams (http://datavolley.lnv.fr/2013/DataVolley/Men/&LAM044-1314.pdf). Poitiers gewann gegen calais mit 3:1, der trainer hat den wunsch max thallers erhört und wechselte ihn im ersten satz einmal zum service ein, was aber leider nicht den gewünschten erfolg sondern einen servicefehler zur folge hatte (http://datavolley.lnv.fr/2014/DataVolley/Men/&LBM043-1415.pdf). In italien verlor molfetta gegen modena 0:3, aleks – ich nehm mir dann mal eine auszeit – blagojevic durfte im ersten satz beginnen, machte aber aus sieben angriffen nur einen einzigen punkt und wurde ausgetauscht (http://www.legavolley.it/TabellinoGara.asp?IdGara=27213). In spanien gewann almeria gegen santanderina 3:0,
thomas zass war mit siebzehn punkten wieder einmal topscorer seiner
mannschaft (http://rfevb-web.azurewebsites.net/MatchStatistics.aspx?mID=3162&ID=21&CID=62&PID=37&type=LegList).
Ah ja, unter dem link findet man nicht nur die data volley statistik, sondern
auch noch anderes interessantes wie statistiken der mannschaften vor und nach
dem spiel, eine play-by-play aufschlüsselung des spiels und eine analyse des
spiels. Das funktioniert übrigens auch beim link, das ich für die spiele von
sophie wallner hier immer einstelle. Beim övv ist man nicht einmal imstande ein
live scoring zu bieten. Alles was man kriegt, wenn man „spielstand“ bei den
gerade stattfindenden spielen klickt ist das:
Fatal error! Also ziemlich fatal halt.
In deutschland gewann bühl gegen herrsching 3:0, paul buchegger wurde im
dritten satz eingewechselt und erzielt einen punkt (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Men/&1039.pdf).
Aachen verlor gegen dresden 1:3, srna markovic spielt die ersten drei sätze
und wird im vierten ausgetauscht, sie ist mit sieben erzielten punkten
viertbeste scorerin ihres teams (http://live.volleyball-bundesliga.de/2014-15/Women/&2033.pdf).
Und in schweden gewann engelholm gegen svedala 3:2, sophie wallner ist mit 9
punkten drittbeste scorerin ihrer mannschaft (http://iof3.idrottonline.se/SvenskaVolleybollforbundet/Elitserien/Resultat/?selected=Grundserien+Damer).
Ah ja, auf der övv-homepage werden wir auch darüber informiert, dass
ghoncheh ghavami gegen kaution freigelassen wurden. Das ist natürlich
erfreulich. Unter http://oevv.volleynet.at/News/0000087793 dürfen wir lesen, dass sich neben den beiden
ministern kurz und klug auch der övv für ihre freilassung eingesetzt hatte. Der
övv? Echt? Ist irgendwie offenbar an mir vorbeigegangen, dass da der övv
beteiligt war. Oder ist uhpir damit gemeint, mit dem övv, sozusagen als pars
pro toto?
Der einsatz von uhpir in dieser sache, oder eigentlich, um genau zu sein,
das auf der övv-homepage in aller bescheidenheit zur schau gestellte tolle foto
eines betroffen dreinblickenden und von zwei ministern flankierten uhpir, hat
mich zu folgender e-mail an die herren außen bzw. verteidigungsminster inspiriert.
So für den schluss habe ich mir gewissermaßen als schmankerl die seit
langem erfreulichste mitteilung aufgehoben, die auch schon am ende der oben
stehenden e-mail angesprochen wurde. Uhpir ist gescheitert, nein nicht mit
seinen hotties, das ist ja schon ein alter hut, sondern mit seinem bestreben
sich von der bso in die bundesportkonferenz wählen bzw. entsenden zu lassen.
Dort war wegen des ausscheidens des ex-osv präsidenten meidlinger ein von der
bso zu beschickender sitz frei geworden. Wie ich aus gewöhnlich gut
informierten kreisen erfahren habe, hatte uhpir große ambitionen auf dieses
mandat. In einer stichwahl ist er dann dem präsidenten des american football
bundes klar unterlegen. Das alles passierte schon am 7. november, einem guten
tag für den österreichischen sport, an dem sich zeigte, dass andere
sportverbände im umgang mit uhpir konsequenter sind als der övv. Da auf der
övv-homepage über die ganze geschichte leider nichts zu lesen war, habe ich mir
gestattet meinen werten leserinnen und meinen werten lesern diese durch und
durch erfreuliche entwicklung hier in meinem blogeintrag zur geschätzten
kenntnisnahme zu übermitteln.
Nach welchen kriterien werden die dem övv aus öffentlichen mitteln zugeteilten
396.700,00€ verteilt?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso
geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv UND DER
LANDESVERBÄNDE, und zwar ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs
möglichst schnell etwas ändern sollte.
Wien, 25.11.2014, 02:00 mez