Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
vorerst einmal muss ich mich für die durch die zeitverschiebung zwischen australien, wo ich die freude habe mich zur zeit aufzuhalten, und österreich bedingte verspätung meines eintrags entschuldigen. Aber kommen wir zur sache. Also irgendwie muss man ja am realitätsbezug unseres geschätzten herrn
präsidenten, vielleicht sollte ich dazu übergehen ihn als ughp zu bezeichnen,
immer mehr zu zweifeln beginnen. Er hat tatsächlich die stirn auf der homepage
seiner hotvolleys einen artikel online zu stellen, in dem von einem
erfolgreichen (!) jahr der österreichischen volleyball-herren die rede ist.
Na wenn das ein erfolgreiches jahr war, dann möchte ich lieber nicht wissen
wie ein erfolgloses jahr aussieht. Ich will mich eigentlich nicht wiederholen,
aber nur zur erinnerung möchte ich die erfolge der nationalmannschaft der
herren kurz zusammenfassen: versäumte olympiaquali für london, versäumte quali
für die eurovolley 2013 und dazu ein paar siege und ein vierter und vorletzter
gruppenplatz in der holly-knolly-euro-ferien-league. Na bumm. Ähnliche
„erfolge“ unserer gesamten olympiamannschaft haben ja – zumindestens
kurzfristig – einen medialen sturm entfacht, der sogar dazu geführt hat, dass,
angeführt von diversen sportfunktionären, mit fast zehnjähriger verspätung
gegen die kürzung der schulturnstunden mobil gemacht wird. Darauf komme ich
später noch ein bisschen ausführlicher zu sprechen. Im volleyball redet sich
uhp um kopf und kragen und aus reinem selbsterhaltungstrieb eine erfolglose
saison der nationalmannschaften schön und wird dabei, leider, auch noch von den
coaches der nationalmannschaften unterstützt. Es ist schon in ordnung, dass
sich michael warm und qing li vor ihre jeweiligen teams stellen und über
fortschritte und steigerungen sprechen (http://oevv.volleynet.at/News/0000079938,
http://oevv.volleynet.at/News/0000079939).
Wenn schon, aus nachvollziehbaren gründen nicht kritik am verband, so wäre doch
zumindestens ursachenforschung für das ernüchternde abschneiden der
nationalteams angebracht. Was ist denn in den letzten jahren schiefgelaufen im
österreichischen volleyball? Was ist in zukunft zu verbessern, damit wir
tatsächlich anschluss finden an das, optimistisch ausgedrückt, obere mittelfeld
im europäischen volleyball? Ich nenne, um mich nicht exzessiv zu wiederholen
nur zwei stichworte: leginonärspolitik und nachwuchsarbeit. Da vermisse ich
leider klare worte von seiten des trainers und der trainerin.
Und was macht uhp außer sich, wie oben bereits geschrieben, die misserfolge
schönzureden? Er sammelt unterschriften für die tägliche turnstunde. Das ist ja,
wie hier schon mehrfach festgestellt, durchaus lobenswert. Und die ganze aktion
hat ja für alle beteiligten den angenehmen nebeneffekt, dass sie in keinster
weise kontroversiell ist. Man unterschreibt, wie ich hier ja schon einmal
gespottet habe, für das gute und schöne und gegen das böse und schiache. Es
stellt sich allerdings mit jeder unterschrift eines funktionärs und eines
athleten bzw. einer athletin die frage, wo die damen und herren in den letzten
neun jahren gelebt haben, da ihnen ja offenbar bisher nicht aufgefallen ist, dass
schon im jahr 2003 die turnstunden gekürzt wurden. Ich neige ja leider dazu,
wie meine werten leserinnen und meine werten leser mittelweile wissen, bei
manchen menschen edle motive für ihre aktionen infrage zu stellen. Und einer dieser
menschen, bei dem mir das besonders leicht fällt, ist uhp. Wenn ich mir ansehe,
wie sehr die berichterstattung über diese unterschriftenaktion die övv-homepage
überflutet, dann bestärkt das in mir den verdacht, dass da von anderen, für den
volleyballsport wichtigeren problemen, abgelenkt werden soll. Die
berichterestattung über diese aktion treibt auf der övv-homepage übrigens
seltsame blüten. Da führt uhp beispielsweise den fürsten von windischgrätz als
einen historischen verfechter der täglichen turnstunde an, der angeblich schon
1912 das schlechte abschneiden bei den olympischen spielen auf den fehlenden
turnunterrricht zurückführte (http://www.volleynet.at/News/0000079972).
Als offizier der k. u. k. armee ist der herr fürscht sicher ein ganz
unverdächtiger zeuge, wenn es um den sinn und zweck der körperlichen
ertüchtigung der jungen männer im kaiserreich ging. Wozu diese diente hat sich
dann spätestens 1914 auf tragische und dramatische weise gezeigt. Aufgrund
seiner nicht unbekannten politischen orientierung könnte man das erkennen
solcher zusammenhänge eigentlich auch von uhp verlangen. Aber wenigstens war
der herr fürscht mit der als roter erzherzogin bekannten elisabeth marie von
österreich verheiratet (http://de.wikipedia.org/wiki/Otto_zu_Windisch-Graetz).
Und gregor schlierenzauer lässt sich
dazu hinreißen in den chor derjenigen einzustimmen, die über unsere jugend herziehen. Sie wird laut schlierenzauer
immer fauler (http://www.volleynet.at/News/0000079946).
Solche grob vereinfachenden und daher wenig zielführenden pauschalurteile nach dem motto „früher
war alles bessser“ kann man normalerweise von vertretern der generation 60-plus
hören und nicht von einem 22 jährigen
sportler. „Die jugend“ gibt es nicht, und wenn man sich schon über die faulheit der
jugend erregt, dann sollte man sich doch auch gedanken über die ursachen und
gründe für die als faulheit beichnete verfasstheit der jugendlichen machen. Da
gibt es unter anderem auch soziale und ökonomische faktoren wie den
bildungsgrad der jugendlichen und ihrer eltern und deren einkommen, die dazu
beitragen, ob jugendliche überhaupt die möglichkeit haben sport zu betreiben.
Aber bevor es hier zu klassenkämpferisch wird, wechseln wir lieber das thema.
8000€ hat uhp beim spiel österreich gegen mazedonien im rahmen der aktion
volleyballern gegen krebs gesammelt und „my aid“ zur verfügung gestellt.
Genaueres kann man mit dem obligaten begleitfoto von uhp unter http://oevv.volleynet.at/News/All/2012/09/0000079917
lesen. Eine aufschlüsselung wie diese 8000€ zusammengekommen sind wäre nicht
ganz uninteressant, waren doch angeblich 1200 zuschauer bei oben erwähntem spiel
zugegen. Laut prospekt (mit der inkorrekt geschriebenen geißel der menschheit) kostete
eine turnierkarte 20€, eine bande 1000€ und eine vip-karte 200€.
Die angeblich 1200 zuschauer hätten eigentlich nach dieser rechnung alleine 24000€
einbringen müssen (was vielleicht etwas zu hoch angesetzt ist, weil dann alle
1200 eine turnierkarte kaufen hätten müssen), und was haben dann die zahlreichen vips bezahlt? Also auf den diversen fotos war sicher eine ganze schar dieser promis zu sehen. Unter http://www.facebook.com/media/set/?set=a.10151149217402071.467778.188446862070&type=1,
kann man das überprüfen (da gibt es übrigens noch mehr promifotos, nämlich genau
62, und auch ganze 3 (!) vom volleyball). Und die eine oder andere bande um 1000€ wird
unser verkaufsgenie uhp doch wohl auch noch an den mann oder die frau gebracht
haben. Also irgendwo zwickt es da gewaltig. Ich habe da einen gewissen
verdacht. Optimistische zählung? Schuläktschn? Alles klar? Na bei der abrechnung der eurovolley gibt es ja offenbar auch noch gewisse rechenprobleme. Vielleicht sollte man aus diesem anlass eine initiative für die tägliche rechenstunde ins leben rufen.
Und dann fällt uhp auch noch in altbekannte verhaltensmuster zurück. Es
geht wieder einmal um mindest-hallenhöhen, als ob der österreichische
volleyballsport keine anderen probleme hätte. Uhp bezeichnet in dem
zusammenhang die halle der arbesbacher in großgerungs in einem zeitungsartikel
als „rumpelkammer“ (http://kurier.at/nachrichten/niederoesterreich/4512506-waldviertler-spitzenklub-vor-rauswurf.php).
Uhp bzw. sein alter ego hhvm könnte froh
sein, wenn bei den heimspielen seiner bjhvs nur halb so viele zuschauer den weg
ins das budo center fänden wie in die „rumpelkammer“ im waldviertel bei spielen
der arbesbacher.
Apropos probleme des österreichischen
volleyballsports: auf der övv-homepage wird der beginn der neuen saison der avl
im „neuen gewand“ abgefeiert (http://oevv.volleynet.at/News/0000079948).
Uhp sollte, wenn da von einem neuen gewand der liga gesprochen wird, aufpassen,
dass es ihm nicht geht wie dem kaiser in andersens berühmten märchen „des
kaisers neue kleider“, der nackt durch die gegend lief, weil er der einzige
war, der sich einbildete neue kleider zu tragen. Was ist denn wirklich neu? Wir
haben als gipfel der lächerichkeit eine sogenannte avl superliga aus zwei
vereinen, die genau zweimal gegeneinander spielen werden (http://oevv.volleynet.at/Tabelle/9938).
Bist du deppert! Ich bin beeindruckt. Und dann haben wir eine theoretisch aus
acht vereinen bestehende avl der herren (http://oevv.volleynet.at/Ligen/9929).
Wieso theoretisch? Weil ein verein – zumindestens laut övv homepage – nicht
einmal eine woche vor beginn der meisterschaft noch keine spieler genannt hat.
In dieser achter-liga gibt es zwei vereine, die im unterschied zu den bjhvs
von hhvm, nicht aus wirtschaftlichen gründen sondern aus überzeugung seit ein
paar jahren auf österreichische spieler, zwei weitere vereine, die offenbar den
legionärsweg weitergehen wollen, eine mannschaft , die aus der not heraus eine
spielgemeinschaft mit einer mannschaft der zweiten bundesliga eingehen musste,
eine als notlösung aus beachern und
legionären bunt zusammengewürfelte mannschaft und die mannschaft von hhvm, der
zum dritten mal in folge aus finanziellen gründen in den sauren apfel beißen
muss und mit seinen bjhvs mit ziemlicher sicherheit wieder um die letzten
tabellenplätze spielen wird (näheres findet man unter http://oevv.volleynet.at/Teams wo man
dann die einzelnen mannschaften anklicken kann). Und das alles soll jetzt nicht
als kritik an den vereinen verstanden werden, sondern viel mehr als kritik am
verband. Da müssen doch irgendwann die alarmglocken läuten da muss man sich
doch endlich etwas überlegen, ganz oben im övv. Offenbar ist volleyballsport in
österreich als profibetrieb, mit den ausahmen tirol und aich/dob, und auch da
stellt sich die frage, wie lange das noch gut- bzw. so weiter geht, nicht
finanzierbar.
Und noch ein apropos, aporopos verbandspitze: die anlässlich des fivb-kongresses statfindende wahl des neuen fivb präsidenten war laut
övv-homepage die „erste demokratische wahl.“ Das wurde, welch unfreiwillige
ironie, tatsächlich unter anführungszeichen gesetzt, weil drei
kandidaten zur wahl antraten (http://www.volleynet.at/News/0000079908).
Und das muss ja für den schreiber dieses artikels, wer immer es auch war, in
der tat im vergleich zu wahlen zum övv-vorstand höchst ungewöhnlich
und bemerkenswert – vielleicht deswegen die anführungszeichen – gewesen sein.
Wie „demokratisch“ – und diese anführungszeichen sind hier ob der fast
nordkoreanischen verhältnisse was die kandidatenanzahl angeht tatsächlich berechtigt
- die wahlen zum övv-vorstand waren, darüber sollen sich die werten leserinnen
und die werten leser selbst ein bild
machen. Sollte es aber überraschenderweise für irgendeine position im
vorstand einen gegenkandidaten oder eine gegenkandidatin gegeben haben, dann
wurde das ziemlich verschämt und überaus erfolgreich geheimgehalten.
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die
werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Im übrigen bin ich der meinung, dass sich an der spitze des övv, und zwar
ganz oben, zum wohle des österreichischen volleyballs möglichst schnell etwas
ändern sollte.