Wien, 18.02.2025, 23:31 cet
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
so, die sandkiste lasse ich diese woche zur gänze aus und auch aus der halle gibt es jetzt nicht allzu vieles zu berichten.
Die meisterschaft hat pause gemacht, weil am wochenende die cupfinali gespielt wurden. Diese jahr wieder einmal tatsächlich im finalmodus und nicht als final four turnier. Wahrscheinlich steckt da schon ein großer plan dahinter, das format alle paar jahre zu ändern, damit den zuschauer:innen nicht fad wird, wahrscheinlich.
Vorab aber gleich gratulation an die cupsieger 2024/2025, hypo tirol bei den herren und sokol/post bei den damen.
Aber jetzt zum sportlichen: bei den herren waren die in der championsleague glorreich gescheiterten tiroler zu stark für die im cev cup ebenfalls erfolglosen aich/dober. Und was haben die beiden teams, außer ihrer erfolglosigkeit in europäischen cupbewerben, noch gemeinsam? Sie haben zusammengezählt gemeinsam 16 legionäre, also nicht für die österreichische nationalmannschaft spielberechtigte spieler, unter vertrag, tirol deren 9 und aich/dob deren 7 (https://volleybox.net/de/hypo-tirol-volleyteam-t1550/players, https://volleybox.net/de/sk-zadruga-aichdob-t1836/players). Na ja, und wenn man schon geld investiert um solche spieler zu verpflichten, dann sollen die auch spielen. Und das führt dann dazu, dass im österreichischen cupfinale bei tirol zwei für das österreichische nationalteam spielberechtigte spieler, nämlich der libero und – ganz wichtig – der sohn des managers als außenangreifer in der grundaufstellung spielten und ein weiterer für das österreichische nationalteam spielberechtigter spieler, ein mittelblocker für ein paar ballwechsel eingewechselt wurde. Bei aich/dob waren in der grundaufstellung die beiden liberos, ein außenangreifer und ein mittelblocker für das nationalteam spielberechtigt. Meine werten leserinnen und meine werten leser merken, dass ich umständlich formuliere. Das bringt einerseits quasi füllmaterial für den blog und andererseits ist user herbert daran schuld, und nicht, wie man vielleicht vermutet, andi babler, der ja an sonst allem schuld ist, was gerade in österreich schief läuft. Also diese umstandsmeierhafte umschreibung des wortes legionär mit dem aufwändigen halbsatz „nicht für das österreichische nationalteam spielberechtigter spieler“ ist dem user herbert geschuldet mit seiner unterscheidung von nicht klassischen und klassischen legionären, die ich, zugegebenermaßen, nicht ganz verstanden habe. Aber zurück zur aufstellung bei aich/dob. Der für das österreichische nationalteam spielberechtigte mittelblocker und der für das österreichische nationalteam spielberechtigte außenangreifer wurden im 2. satz jeweils gegen nicht für das – also jetzt wird es mir selber zu blöd – also gegen zwei legionäre ausgetauscht, sodass schlussendlich im österreichischen cupfinale mit ausnahme der drei liberos und des einen managersohns nur legionäre auf dem spielfeld standen. Also den sonderfall der verwandschaftsbeziehung lasse ich jetzt einmal außen vor. Mit allem respekt vor der leistung von guten liberos, aber die schlüsselpositionen auf dem spielfeld sind andere. Es ist bezeichnend, dass auf der position der aufspieler und der diagonalangreifer ausschließlich legionäre zum einsatz kamen. Und was sagt uns das? Welchen beitrag zur entwicklung von spielern für das österreichische nationalteam leistet das?
Na ja, wahrscheinlich habe ich mich ins legionärsthema genauso verbissen wie in die bikinihosen der beachvolleyballspielerinnen – also jetzt nicht wörtlich, sondern im übetragenen sinn - und bin daher ich einfach betriebsblind und sehe daher den großen plan nicht. Vielleicht kann man mit dem cupsieg und dem finaleinzug die sponsoren beeindrucken, damit sie ausreichend mäuse, kohle, flieder, marie, gerschtl herausrücken, das man dann umgehend wieder in die verpflichtung von legionären der kategorie c oder d investieren kann und sich dann darüber freut, dass man mit diesen spielern in europäischen cupbewerben herumwurschtelt und dort den einen oder anderen satz auf augenhöhe verlieren kann, und sich dann der illusion hingibt, dass man jetzt aber wirklich einen wertvollen beitrag zur entwicklung des österreichischen volleyballsports geleistet hat und dass man sich dafür unzweifelhaft den großen dank aller volleyballinteressierten und -affilierten verdient hat.
Ah ja, der vollständigket halber: im damenfinale waren im unterschied zu den herren zwei mannschaften vertreten, die nur wenige nicht für das österreichische nationalteam spielberechtigte spielerinnen unter vertrag haben. Bei eisenerz/trofaiach ist es eine spielerin, bei sokol/post sind es deren zwei (https://women.volleybox.net/de/sg-eisenerztrofaiach-t6647/players, https://women.volleybox.net/de/svs-post-schwechat-t2282/players).
Die information zu den övv-legionär:innen – diese woche unter https://www.volleynet.at/clemens-ecker-mit-zagreb-weiter-ungeschlagen/ - habe ich ja immer wieder gelobt, sie ist übersichtlich, die entsprechenden ligen, in denen die spieler:innen tätig sind, sind verlinkt, und es wird meistens auch erwähnt, ob ein spieler bzw. eine spielerin zum einsatz kam. In den letzten wochen ist mir aufgefallen, dass über edin ibrahimovic, der bei bitterfeld/wolfen in der ersten bundesliga in deutschland unter vertrag steht, nicht mehr berichtet wird. Ich hab‘ dann selbst unter https://www.volleyball-bundesliga.de herausgefunden, dass edin ibrahimovic seit mitte november nicht mehr im kader steht. Nähere infornationen zum warum wären angebracht, besonders, da der spieler auf der övv-website noch? als övv-legionär geführt wird. So als anregung für nächste woche, mit dank im voraus.
So und quasi zum dritten - zumindest zeitweiligen – dauerthema, neben den bikinihosen und denl egionär:innen, zum thema sportwetten und wettanbieter als sponsoren im sport, ein artikel unter https://www.derstandard.at/story/3000000257644/wie-sehr-sportwetten-zum-allgemeinen-spielsuchtproblem-beitragen. Ich würde eine ernsthafte diskussion sehr begrüßen, ob es ethisch vertretbar ist, wettanbieter als sponsoren im sport zu haben. Bei einem anderen suchtmittel, bei zigaretten, hat es ja schließlich auch mit einem werbeverbot geklappt. Ah ja, und noch ein besonders verstörendes detail zum thema sportwetten, das im artikel auch erwähnt wird: in österreich gelten sportwetten nicht als glücksspiel sondern als geschicklichkeitsspiel. Ah eh, fällt mir dazu nur ein.
Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!
Und hier die niederösterreich-kompatible version meines schlusssatzes:
Lasst euch, verdammt noch einmal, gegen covid-19 impfen!
Wien, 19.02.2025, 01:37 cet
Hallo! Da es immer etwas schwer ist, dem Bloggisten Dinge zu erklären, die er partout nicht verstehen will, hier nochmal ein Erklärungsversuch zu Herberts (den ich wahrscheinlich nicht kenne) Kommentar. Es besteht ein Unterschied, ob es eine professioneller Volleyballspieler ist, der zum Broterwerb Volleyball in der Bundesliga spielt oder ob es a) ein bereits in der Jugend ausgebildeter Ausländer ist, der immer noch im eigenen Verein spielt (meistens gratis) oder b) irgendein Student ist, der zufällig gerade in Österreich weilt. Auf a) und b) zu verzichten macht wenig Sinn, meiner Meinung nach und auf bezahlte Legionäre zurückzugreifen ist zumindest eine Diskussion wert. Wobei auch dort beide Seiten durchaus mir bekannte und wie ich finde sehr valide Argumente haben.
AntwortenLöschenLieber user unknown, ich habe blöderweise ihren kommentar erst gelesen, nachdem ich meinen dieswöchigen eintrag online gestellt habe. In dem geht's eh wieder aus anlass der diversen interviews und aussagen von hannes kronthaler wieder um das leidige legionärsthema. Ich verstehe ihre argumente aber ich denke, dass hier ausgebildete ausländer:innen und student:innen, die sich zufällig gerade in österreich aufhalten, einen zahlenmäßig zu vernachlässigenden anteil der bei österreichischen vereinen engagierten, nicht für das österreichische nationalteam spielberechtigten spieler:innen ausmachen. Dafür spricht auch, dass es bei den meisten vereinen, die viele legionär:innen einsetzen, es eine hohe fluktuation dieser spieler:innen gibt. Das weist meiner meinung nach darauf hin, dass legionär:innen von den vereinen jedes jahr neu engagiert werden. Aber vielleicht stößt mein dieswöchiger eintrag ohnehin eine konstruktive diskussion zum thema legionär:innen an. Würde ich mir wünschen im sinne des österreichischen volleyballsports.
AntwortenLöschen