Wien, 26.10.2020, 22:48 mez
Liebe freunde und freundinnen des gepflegten volleyballs,
so, ein nationalfeiertagseintrag steht an, und das muss natürlich würdig begangen werden, z.b. mit einem facebook-eintrag der liga mit dem langen namen, der an naivität kaum zu überbieten ist. 600.000 personen spielen laut diesem eintrag in österreich volleyball. Und das feiert man dann dort. Das heißt, wenn ich mich nicht verrechnet habe, dass eine(r) von 15 österreicherInnen volleyball spielt.
Interessant wäre allerdings einerseits, wie man bei der liga mit dem langen namen auf diese ja höchst erfreuliche zahl gekommen ist, wenn – laut sportaustria statistik - mit 31.12.2019 genau 25.241 vereinsspielerInnen registriert waren und wo, andererseits die restlichen knapp 575.000 personen dem volleyballsport nachgehen, bzw. noch interessanter, warum von denen nicht doch ein paar mehr als jede(r) 24. den weg zu einem verein finden.
A propos verein und spielermangel und so: also die fast zweimillionenstadt wien ist noch immer eine wüste, was das herrenvolleyball angeht. In der landesliga der herren spielten 2016/2017 noch 15 (!) vereine (http://www.volleyball-wien.at/archiv/2016/herren.html), 2017/2018 waren es immerhin noch 11 (http://www.volleyball-wien.at/archiv/2017/herren.html), 2018/2019 und 2019/2020 waren es dann nur noch 8 (http://www.volleyball-wien.at/archiv/2018/herren.html, http://www.volleyball-wien.at/archiv/tabellen-2.html). Und den tiefststand mit 7 vereinen hat man in der laufenden saison erreicht (http://www.volleyball-wien.at/tabellen/herren.html). Und es wird nicht besser werden, wenn man sich die nachwuchsligen der burschen in wien anschaut: 4 mannschaften in den alterklassen u16 und u18, und fünf in der kategorie u20, wobei dort ein verein mit zwei teams antritt (http://www.volleyball-wien.at/tabellen/nachwuchs-burschen.html). Und ich vermute jetzt einmal, dass da vermutlich gar nicht so wenige burschen in mehr als einer altersklasse spielen dürfen oder eher müssen, weil der betreffende verein nicht genügend spieler der jeweiligen alterskategorie zur verfügung hat. Und wenn ich jetzt ganz, ganz optimistisch rechne, dann spielen in der zwei millionen einwohnerInnen zählenden stadt wien jeweils 50 unter sechzehnjährige und unter 18 jährige und 60 unter 20 jährige burschen vereinsmäßig volleyball. Das entspricht dann jeweils zwei bis drei schulklassen. Also wenn man sich diese traurigen zahlen ansieht, vergeht einem das feiern aber ganz schnell. Und quasi als trauriges symbolbild für den zustand des wiener volleyballs ein vorgezogenes fundstück der woche. Tristesse pur, sozusagen.
Nur so als beispiel, wie volleyball in anderen ländern betrieben wird: in slowenien, mit gerade einmal etwas mehr einwohnerInnen als wien haben kürzlich 1657 kinder an einer volleyball online challenge teilgenommen (https://www.cev.eu/News.aspx?NewsID=31203&ID=12).
Ah ja feiern und so: also einen österreichischen sieg gab es schon wieder zu feiern, in einem internationalen bewerb, in der mevza, blöderweise aber wieder nur in einem innerösterreichischen duell: aich/dob hat graz mit 3:0 besiegt (http://mevza-web.dataproject.com/MatchStatistics.aspx?mID=1430&ID=36&CID=83&PID=61&type=LegList). Die drei siege, die die österreichischen vertreter bisher in der mevza erreicht hatten, gelangen allesamt gegen jeweils einen anderen verein aus österreich. Oder anders gesagt, in internationalen begegnungen gab es für die drei österreichischen teams bis jetzt nichts zu holen (http://mevza-web.dataproject.com/CompetitionStandings.aspx?ID=36&PID=61). Und die mevzaliga der damen gibt’s noch immer nicht. Und informationen darüber gibt’s auch nicht, weder auf der website der mevza selbst, noch auf der des övv.
So und bevor ich zur heimischen meisterschaft komme, ganz kurz noch ein nachtrag zum cup und dessen trauriges erscheinungsbild. Zwei user, nämlich user unknown und moamer seta haben in ihren jeweiligen kommentaren zu meinem letztwöchigen eintrag erklärt, warum zweitligavereine ihre teilnahme an den cupbewerben zurückgezogen haben. Beide haben die absage der zweitligisten schlüssig mit den fällig gewordenen coronatests und den kosten, die sich daraus ergeben hätten erklärt. Und moamer seta hat auch die öffnung des cups für den eisnatz von legionären als grund dafür angeführt, dass sich die zweitligavereine gegen eine teilnahme am cup entschieden hatten. Und zusätzlich hätten zweitligavereine ohne präventionskonzept ihr heimrecht gegen erstligaclubs verloren. Mehr als verständlich also, dass diese voraussetzungen die teilnahme am cup für einen zweitligaverein wenig attraktiv gemacht haben. Ich fürchte allerdings, dass sich auch, dann hoffentlich ohne coronabedingten tests und präventionskonzepte, in der saison 2021/2022 viele vereine aus der 2. bundesliga eine teilnahme an einem bewerb, in dem legionäre eingesetzt werden können, sehr gründlich überlegen werden.
A propos präventionskonzept und coronatests und so: wie machen das denn die vereine der 2. bundesliga im moment? Wird da überhaupt nicht getestet? Fährt man da eng gedrängt im mannschafstbus – falls vorhanden – oder in fahrgemeinschaften zu den auswärtsspielen? Werden da masken getragen? Lauter fragen, die sich im angesicht der steigenden infektionszahlen jeden tag drängender stellen.
Und was gibt’s in der 1. bundesliga? Also ich sag‘ einmal so: wenigstens spannend ist er, der grundurchgang mit sechs mannschaften. Eng geht’s zu, wenn man sich die resultate und – abgesehen von hartberg - die tabelle ansieht (http://www.volleynet.at/denizbank-ag-volley-league-men-2020-21/).
So, und jetzt hab‘ ich noch einen nachtrag zur generalversammlung der cev, die ja – so konnte man lesen – unter ganz strengen sicherheitsvorkehrungen in wien stattgefunden hat. Der herr kommerzienrat hat der kronenzeitung erzählt, dass man nur mit einem negativen corona-test teilnehmen konnte (https://www.krone.at/2252732). Warum man diese veranstaltung nicht wie so viele andere digital abwickeln konnte, erschließt sich mir aber trotzdem nicht. Ah hoppala der herr kleinmann liefert am ende des artikels eine begründung: der langzeitfunktionär sprach von einem „wirtschaftlichen impuls“ (die anführungszeichen sind schon irgendwie gemein, aber die stehen wirklich so im orginalartikel) für die veranstalterszene, wird der herr klienmann im kroneartikel zitiert. Na bist du deppert, die zahlreichen funktionärsjungspunde, die an dieser veranstaltung teilgenommen haben, die haben dann sicher jeden abend im flex, im fluc, in der grellen forelle im chelsea und in ähnlichen etablissments die sau rausgelassen. Echt aber jetzt. Die ganze clubszene hat impulse gekriegt von den freunden des herrn kleinmann, die sie wirtschaftlich aus der coronakrise katapultiert haben, aber wie. Aber zurück zum laut herrn kommerzienrat außerordentlichen hygienekonzept, das da für dies generalversammlung ausgearbeitet worden war. Also irgendwie passt das ganze dann doch nicht so richtig zusammen, wie man auf den unter https://www.cev.eu/PhotogalleryArchive.aspx?ID=10049 von der cev eingestellten fotos sehen kann. Einmal brav mit maske, dann ohne maske und mit händeschütteln, dann gemischt mit und ohne maske.
Dann noch ein gruppenfoto ohne maske. Und die abstandsregel hält man bei der cev wohl für überbewertet.
Also ich paraphrasiere den herbert prohaska wieder einmal und daher sag‘ ich einmal so: wie einige meiner werten leserinnen und einige meiner werten leser wissen, arbeite ich im akh. Wir werden dort reglmäßig auf corona getestet und trotzdem herrscht im gesamten akh maskenpflicht. Und wie schon letzte woche hier geschrieben: das was man auf diesen bildern von der generalversammlung der cev sieht gibt in zeiten wie diesen kein gutes beispiel nach außen ab und ist wohlwollend formuliert in höchstem maße unvorsichtig und weniger vornehm ausgedrückt ziemlich dumm.
Ah ja, a propos dumm und fetzendeppert und so: der verweis auf die vereinigten covidioten wird jetzt leider zur wöchentlichen routine. Handymasten wollen sie zerstören, diese kascperln, weil g5 das coronavirus erzeugt oder so ähnlich, wie man unter https://www.derstandard.at/story/2000121074470/corona-leugner-wollen-handymasten-zerstoerenlesen durfte und am nationalfeiertag haben 1500 von diesen clowns wieder für ihre freiheit demonstriert, dieses amalgam aus impfgegnern, maskenverweigerern, verschwörungstheoretikern und orgganisierten rechtsextremen, die der standard viel zu höflich als coronaverharmloser bezeichnet (https://www.derstandard.at/story/2000121201027/rund-1-500-corona-verharmloser-demonstrieren-in-wien-ohne-abstand). Schöne transparente waren wieder zu sehen wie das hier abgebildete abscheuliche mit dem mehr als geschmacklosen slogan „impfen macht frei“ und schöne körper in engen anti-antifa-t-shirts, wie die der beiden herren mit den plastikweinflaschen über deren politische orientierung man sich keinen illusionen hinzugeben braucht.
Warum ist der damalige övv-präsident peter kleinmann als oberster verbandsfunktionär im
missbrauchsfall johannes h. nicht aktiv geworden, wenn es, wie peter kleinmann vor der presse sagte, hinweise gegeben hat, die darauf hingedeutet haben, dass mit diesem trainer etwas nicht stimmte?
Wie wurde der ausflug von herrn kleinmann zu den olympischen spielen nach rio UND NACH PYEONGCHANG finanziert?
Ist uhpir freiwillig oder unfreiwillig aus seinen ämtern bei der bso geschieden?
Wo bleibt die offizielle abrechnung der eurovolley?
Wer ist verantwortlich für die auswahl der werbeagentur, die die werbekampagne für die eurovolley kreiert hat?
Kann der övv pleite gehen?
Wien 27.10.2020, 01:30 mez